Hier eine Meldung von Spiegel Online
Dem Internet gehen die Adressen aus: Am Donnerstag wurden die letzten freien IP-Adressen verteilt. Weil die 4,3 Milliarden möglichen Adressen nicht ausreichen, wird nun ein neuer Standard eingeführt. IPv6 schafft Platz für 340 Sextillionen Adressen.
Alle IP-Adressen des bisherigen Standards für den Datenaustausch im Internet sind aufgebraucht. Dies teilte die oberste Vergabestelle für diese Kennzahlen, die IANA, am Donnerstag in Miami mit. Der 1980 eingeführte Standard IPv4 ermöglicht 4,3 Milliarden Adressen - doch diese sind nun ausgeschöpft.
Die letzten fünf freien Blöcke von IP-Adressen wurden symbolisch an Vertreter der Vergabestellen auf den Kontinenten vergeben. Als letzter nahm der Leiter der europäischen Vergabestelle Ripe, Axel Pawlik, die IP4-Adressen in einem Umschlag entgegen. Das ist aber noch kein Grund zur Panik: Die bereits an die regionalen Vergabestellen verteilten IP-Vorräte dürften noch für mehrere Monate ausreichen.
Ein neuer Standard ist schon beschlossene Sache: Beim neuen IPv6 sind die Adressen 128 Bit lang - statt wie bisher 32 Bit. Möglich sind dadurch 340 Sextillionen Adressen - als Zahl:
340.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000
Das entspricht etwa dem Verhältnis eines winzigen Wassertröpfchens mit einem Durchmesser von 0,3 Millimetern zum gesamten Wasservorkommen der Erde.
Damit wird es theoretisch möglich, jedem Computer, jedem Handy und jedem anderen Gerät eine lebenslang einheitliche IP-Adresse zuzuweisen. Um den damit verbundenen Datenschutzbedenken zu begegnen, sieht das neue Protokoll "Privacy Extensions" vor, die verhindern sollen, dass man ein Gerät über längere Zeit hinweg im Netz identifizieren kann. Bei Windows sind diese Privatsphäreerweiterungen standardmäßig aktiviert, auf einem Mac- oder einem Linux-Rechner müssen sie erst eingerichtet werden.
Die Umstellung wird seit Jahren vorbereitet - laufe aber zu langsam, warnte Bitkom-Chef August-Wilhelm Scheer: "Europa hinkt bei der Umstellung auf IPv6 Asien und Amerika hinterher."
Kaum Probleme und noch viel Zeit für Privatanwender
Aktuell seien in Deutschland noch längst nicht alle Internet-Provider in der Lage, ihren Kunden Diente auf Basis von IPv6 anzubieten, monierte Scheer. "Wenn europäische Unternehmen noch den alten Standard nutzen, die Kunden in Asien ihre Systeme und Netze aber schon auf IPv6 umgestellt haben, dann können sie nicht mehr reibungslos über das Web kommunizieren", erklärte der Bitkom-Chef.
Bei der bevorstehenden Umstellung auf ein neues Internet-Protokoll sollte es für private Nutzer aber kaum Probleme geben. Mit speziellen Übergangstechniken stellen die Firmen sicher, dass Kunden, die weiter mit IPv4-Technik im Netz unterwegs sind, ihren Zugang zum Internet nicht verlieren. Große Anbieter wie die Deutsche Telekom wollen nach eigenen Angaben erst Ende 2011 damit beginnen, IPv6-Adressen an Privatkunden zu vergeben.
Auch das Betriebssystem muss mit dem neuen Internet-Protokoll umgehen können. Windows Vista und Windows 7 beherrschen den neuen Standard von Haus aus, ebenso die aktuellen Mac- und Linux-Systeme. Bei Windows XP muss der Nutzer mit ein paar Handgriffen nachbessern.
ore/dpa/AFP
Wer Windows 7 oder Vista benutzt ist vom Betriebssystem schon darauf vorbereitet und braucht keine Probleme von seiten des Betriebssytems zu erwarten.
Jedoch kann man Probleme durch seine Hardware bekommen.
Ältere Router können teilweise nicht in der Lage dazu sein die ipv6 adressen aufzulösen.
Deshalb prüft bitte eure router oder modems ob die per firmware update dazu zu bringen sind