Amazon Deutschland konnte am 13. Dezember 2010 den besten Verkaufstag in der Unternehmensgeschichte verzeichnen. Doch weil bis zu 30 Prozent der Weihnachtsgeschenke umgetauscht werden, hat Amazon eine Technik gegen ungewollte Präsente zum Patent angemeldet.
Amazon-Firmenchef Jeff Bezos
Amazon hat weltweit an seinem besten Tag im Weihnachtsgeschäft, am 29. November 2010, circa 13,7 Millionen Produkte über seine Onlineshops verkauft. Das sind circa 158 Produkte pro Sekunde, gab das Unternehmen bekannt. Am Spitzentag des Vorjahres, dem 14. Dezember 2009, wurden weltweit insgesamt 9,5 Millionen Produkte bei Amazon bestellt, was 110 Waren pro Sekunde entsprach.
Am 13. Dezember 2010, dem besten Tag von Amazon Deutschland, wurden 2,1 Millionen Produkte bestellt, was rechnerisch 24 Artikel pro Sekunde beträgt. Noch nie seien an einem Tag bei Amazon.de so viele Produkte bestellt worden, erklärte das Unternehmen. Die beiden beliebtesten Weihnachtsgeschenke bei Amazon Deutschland waren 2010 die DVDs Eclipse - Biss zum Abendrot in der Fan-Edition und der Christopher-Nolan-Film Inception auf Blu-ray. Am weltweiten Spitzentag 2009 verzeichnete der Onlinehändler hierzulande übrigens 1,7 Millionen verkaufte Artikel.
Für die vier deutschen Logistikzentren war der 20. Dezember 2010 der härteste Tag, an dem über 1,4 Millionen Artikel in Leipzig, Werne oder in Bad Hersfeld in 374 Lkws verladen wurden. Dafür brauchte Amazon Deutschland über 6.000 zusätzliche saisonale Arbeitskräfte. Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber erklärte, eine der wichtigsten Innovationen im Jahr 2011 werde das Spar-Abo sein, ein Programm, mit dem Kunden Alltagsprodukte wie Kaffee, Windeln oder Zahnpasta bestellen und sich in regelmäßigen Abständen zu einem reduzierten Preis versandkostenfrei schicken lassen können. Das Dauerbestellprogramm ist noch im Betastadium.
Für den US-Shop Amazon.com wurde der Kindle der dritten Generation zum meistverkauften Produkt in der Unternehmensgeschichte und verdrängte das Buch Harry Potter and the Deathly Hallows, erklärte Firmenchef Jeff Bezos.
Bis zu 30 Prozent der Weihnachtsartikel werden wieder umgetauscht, berichtet die Washington Post. Laut Angaben der Yankee-Group-Marktforschung entstehen so in den USA Kosten in Millionen-, möglicherweise sogar in Milliarden-Dollar-Höhe. Deswegen hat Amazon die Softwaretechnik Tante Mildred patentieren lassen, die den Versand ungewollter Geschenke verhindern soll. Danach kann ein Amazon-Kunde eine Liste ungewollter Artikel oder Produktgruppen anlegen. Die Regeln sehen beispielsweise Ausschlusskriterien wie Bekleidung mit Wolle vor. Damit werden ausgefilterte Bestellungen für den Beschenkten dann automatisch in einen Einkaufsgutschein umgewandelt.