Wikileaks wird von weiteren Regierungen und Konzernen bedrängt, nach dem Wegfall von Amazon als Provider und dem Ausstieg eines DNS-Hosters sind nun auch Paypal und die französische Regierung auf den Anti-Wikileaks-Kurs eingeschwenkt.
Bereits letzte Woche haben der Webseitendienst von Amazon und der DNS-Hoster Everydns die Zusammenarbeit mit Wikileaks vorzeitig beendet. Angeblich haben DDoS-Attacken gegen Wikileaks auch andere Dienste der Firmen beeinträchtigt.
Ein weiterer Geschäftspartner hat jetzt in Form von Paypal die Zusammenarbeit mit Wikileaks beendet. Im Unternehmens-Blog heißt es dazu lediglich, dass Wikileaks die Nutzungsbedingungen verletzt haben soll, man beruft sich auf die Tatsache, dass Wikileaks angeblich illegale Aktivitäten fördere und Dritte dazu anstiftet.
Paypal has permanently restricted the account used by Wikileaks due to a violation of the Paypal Acceptable Use Policy, which states that our payment service cannot be used for any activities that encourage, promote, facilitate or instruct others to engage in illegal activity. We've notified the account holder of this action.
Damit können Sympathisanten keine Spenden mehr über Paypal mehr an Wikileaks weiterleiten. Die Wau-Holland-Stiftung aus dem Umfeld des Chaos Computer Club hat bislang 750.000 Euro Spenden erhalten und man will in Kürze eine detaillierte Erklärung über die Verwendung der Finanzen veröffentlichen. Spenden über den normalen Bankverbindungsweg sind allerdings weiterhin möglich.
Neben Paypal hat jetzt auch die französische Regierung Maßnahmen gegen Wikileaks angekündigt. So fordert der Minister für Industrie, Energie und digitale Wirtschaft Éric Besson die Verbannung der Wikileaks-Webseite von französischen Servern. Laut seiner Ansicht, bringt Wikileaks Menschen mit den Enthüllungen in Gefahr und beeinträchtigt diplomatische Beziehungen.
Im Internet wird die Wikileaks-Affäre schon zum ersten großen Informationskrieg ausgerufen. Im Netz wird der Schulterschluss gegen die beteiligten Regierungen bestärkt.