Zeitungsbericht:
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Kusel
Zukunft des Naturfreundehauses offen
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Immer wieder Anziehungspunkt für Wanderer und Gruppen: das Naturfreundehaus Steinbach. Foto: M.Hoffmann
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Insolvent ist die Pächterin des Naturfreundehauses Steinbach am Glan. Nicht betroffen von dem Insolvenzverfahren ist aber das Haus als solches. Es ist im Besitz der Steinbacher Ortsgruppe der Naturfreunde. Schnellstmöglich will man einen neuen Pächter suchen, um das beliebte Ausflugs- und Wanderziel zu erhalten.
Die 1957 gegründete Ortsgruppe besitzt das 6800 Quadratmeter große Areal, auf dem 1978 bis1979 ein Wanderheim in Massivbauweise errichtet wurde, das ein Holzhaus ablöste. Das "Haus Haselrech" bietet etwa 100 Gästen Platz. 1993 wurden im Dachgeschoss neun Doppelzimmer und ein Einzelzimmer für Übernachtungen eingerichtet. Vor sieben Jahren hat das Naturfreundehaus eine Frau aus Norddeutschland gepachtet. Über ihr Vermögen wurde nun das Insolvenzverfahren eröffnet.
Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Jochen Lieberich aus Kaiserslautern sagte auf Anfrage der RHEINPFALZ, der Betrieb des Hauses rechne sich für sie nicht mehr. Er nannte als Beispiele Heizkosten und Räumung im Winter. Nach dem Wochenende werde die Familie wohl mit der Arbeit in Steinbach aufhören. Die Pächterin selbst wollte sich gegenüber dieser Zeitung nicht äußern.
Überrascht von der Insolvenz zeigte sich Gerhard Fuchs, Vorsitzender der Steinbacher Ortsgruppe der Naturfreunde. Er wisse bislang nur, dass die Pächterin zum Ende des Monats zurück nach Norddeutschland gehe, sagte er. Das Haus sei nach wie vor im Eigentum der Ortsgruppe. Da sie aber wegen der Überalterung ihrer Mitglieder nicht mehr in der Lage gewesen sei, das Haus selbst zu betreiben, habe sie es an den Verein "Häuserwerk 2000" verpachtet, der wiederum an die Gastronomin verpachtet habe.
Dieser Verein nennt sich offiziell "Häuserwerk der rheinland-pfälzischen Naturfreunde", Vorsitzender ist Hans Müller. Er ist mit einer Gruppe der Naturfreunde Kaiserslautern gerade bei einer Freizeit in Usedom. Müller erläuterte im Gespräch mit der RHEINPFALZ, nachdem die Frau keine Pachtzahlungen mehr geleistet habe, habe der Verein einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Es gebe wohl auch noch weitere offene Rechnungen. "Häuserwerk" müsse nun versuchen, "etwas zu regeln". Genaueres könne er erst sagen, wenn in der kommenden Woche eine Übergabe des Hauses durch den Insolvenzverwalter stattgefunden habe.
Ortsgruppenvorsitzender Fuchs wies darauf hin, dass von der Pächterin noch Reservierungen für die kommenden Monate angenommen worden seien - beispielsweise für Übernachtungen. Dies wolle man auf jeden Fall noch abwickeln. Er betonte, man hoffe, schnellstens einen geeigneten Pächter zu finden, der auch den Charakter eines Naturfreundehauses bewahre.
Das unterstrich auch der Ortsbürgermeister von Steinbach, Gerhard Jung. Das Naturfreundehaus sei ein Anziehungspunkt für Gäste und Wandergruppen, dessen Verlust die Gemeinde schmerzlich treffen würde. (ba)