Private Clans, Heatmap-Training und Bezahlinhalte
Bislang gab es zum Stichwort Beachhead nur allerlei Gerüchte, jetzt konnte es Golem.de sogar ausprobieren: Zusammen mit Modern Warfare 3 erscheint bei Activision eine Art "Battle.net für Call of Duty". Die Mitgliedschaft in Elite ist grundsätzlich kostenlos, zusätzlich gibt es einen Premiummodus.
Activision hat 30 Millionen Spieler gezählt, die regelmäßig im Multiplayermodus von Call of Duty antreten. Der typische Fan verbringt rund 270 Stunden in virtuellen Gefechten - ein weiteres Ergebnis der Marktforschung. Um diese riesige Zielgruppe noch enger an sich zu binden und ein paar Dollar zu verdienen, will das Unternehmen am 8. November 2011 zusammen mit Modern Warfare 3 eine Art Battle.net für Call of Duty veröffentlichen. Das trägt den Namen Elite und wird für die Plattformen Windows-PC, Playstation 3 und Xbox 360 verfügbar sein; auch Erweiterungen für Smartphones und andere mobile Endgeräte wird es geben. Eine öffentliche Betaversion, die mit dem Ende 2010 veröffentlichten Black Ops zusammen funktioniert, soll bereits im Sommer 2011 verfügbar sein. An dem Projekt arbeitet das Entwicklerstudio Beachhead seit rund zwei Jahren, Golem.de konnte sich bei einer Präsentation von Activision bereits durch eine Betaversion klicken.
Neben den gewohnten Funktionen sozialer Netzwerke - Freundeslisten, Chat und so weiter - ist bei Elite das Kampftraining wichtig. Das soll etwa Einsteigern helfen, im Spiel gegen erfahrene Zocker nicht gleich unterzugehen. Umfangreiche Statistiken zeigen, mit welcher Waffe der Spieler besonders gut zurechtgekommen ist, in welchem Level er seine Trefferquote besonders gesteigert hat oder gegen welche Kontrahenten er besondere Probleme hat. Auf sogenannten Heatmaps ist mit blau bis rot leuchtenden Farben in einer Übersicht der Karte zu sehen, wo der Spieler besonders viele Treffer landen konnte - und wo er selbst oft ins Gras gebissen hat, um in dieser Gegend künftig vorsichtiger zu sein. Die Angaben werden dynamisch aus dem bisherigen Kampfverhalten des Spielers generiert. Dazu gibt es viele Informationen und Daten zu den Waffen, den Maps und den Spielmodi und weitere Hilfen, zum großen Teil per eingebettetem Youtube-Video.
Die Oberfläche ist betont übersichtlich und fast ein wenig kalt gehalten - Elite soll offensichtlich als ernstzunehmendes Werkzeug positioniert werden. Beim Durchklicken scheinen aber alle Informationen gut untergebracht zu sein, nach wenigen Minuten konnten wir eine selbst gespielte Multiplayerpartie auswerten und mit den Daten dann tatsächlich etwas anfangen.
Ein besonderer Menüpunkt in Elite ist ein Terminkalender. Der sieht fast aus wie ein interaktives Fernsehprogramm und zeigt an, wann größere Veranstaltungen stattfinden. Neben Kampfturnieren sind auch Wettbewerbe geplant, bei denen es beispielsweise ums Schießen des schönsten Screenshots geht - der Gewinner bekommt einen Preis, ein Unternehmenssprecher nannte ein iPad 2 als Beispiel. Jeder Spieler hat ein umfangreiches Profil, das alle Erfolge aus Call of Duty und solchen Wettbewerben enthält. Das Netzwerk unterstützt auch private Clans.
Grundsätzlich soll Elite vollständig kostenlos nutzbar sein. Activision plant einen Premiumdienst mit monatlichen Abogebühren - über die Mitgliedskosten hat das Unternehmen bislang nur gesagt, dass sie unter denen von vergleichbaren Angeboten liegen sollen. Zum Vergleich: Xbox Live Gold kostet im Jahr rund 60 Euro.
Einschränkungen für Spieler, die nichts zahlen, soll es laut dem Unternehmen nicht geben. Vorteile für Premiummitglieder könnten angeblich sein, dass sie etwa für die sonst kostenpflichtigen Zusatzinhalte nicht zur Kasse gebeten werden. Details will Activision erst im Laufe des Jahres bekanntgeben.